
Zielgruppe und Bedarf
Das Coaching richtet sich an Frauen, die sich in Übergangsphasen befinden oder an einem Punkt stehen, an dem sie sich neu orientieren wollen: berufliche Veränderungen (Jobwechsel, Wiedereinstieg, Sinnsuche im Beruf), Beziehungsbrüche oder -neuausrichtungen, Phasen der Lebensmitte (z. B. Wechseljahre, leeres Nest), sowie Frauen, die dauerhaft hohe Verantwortung tragen (Pflege, Familie, Vorstandsfunktionen) und dadurch Erschöpfung oder Sinnfragen erleben. Ebenso profitieren Frauen mit dem Wunsch nach mehr Selbstbestimmung — etwa Mütter, die eigene Bedürfnisse wieder in den Fokus rücken wollen, beruflich Ambitionierte, die Balance suchen, oder Menschen, die nach langer Fremdbestimmung ihre Identität stärken möchten.
Häufige Symptome, die Kunden zu Coaching bringen, sind emotionale Gefühlsferne oder Abstumpfung, anhaltende Überforderung und Erschöpfung, das Gefühl, in Rollen festzustecken (Partnerin, Mutter, Mitarbeiterin) sowie ein Verlust von Lebenssinn oder Richtung. Körperliche Signale (Schlafprobleme, Verspannungen), innere Stimmen wie Selbstzweifel, starkes Perfektions- und Kontrollverhalten sowie Schwierigkeiten, klare Entscheidungen zu treffen oder Grenzen zu setzen, gehören ebenfalls dazu.
Die zentralen Bedürfnisse in diesen Situationen sind wiedergewonnene Selbstwahrnehmung, Klarheit über persönliche Werte und Prioritäten, praktische Strategien für Selbstfürsorge und Stressmanagement sowie die Entwicklung tragfähiger Grenzen in Beziehungen und Beruf. Daneben wünschen sich viele Frauen einen geschützten Raum zur Reflexion, konkrete Umsetzungspläne und Unterstützung beim Transfer in den Alltag — plus manchmal Vernetzung mit Gleichgesinnten für Austausch und Rückhalt.
Gleichzeitig bestehen oft innere und äußere Barrieren: Ambivalenz gegenüber Veränderung, Schuldgefühle beim Investieren in sich selbst, Zeitmangel oder Angst vor den Folgen neuer Entscheidungen. Ein Coaching „Zurück zu mir“ nimmt diese Blockaden ernst, arbeitet schrittweise und ressourcenorientiert und bietet Werkzeuge, mit denen Veränderungen realistisch, messbar und alltagstauglich werden.
Ziele des Coachings „Zurück zu mir“

Das Coaching „Zurück zu mir“ verfolgt das übergeordnete Ziel, Frauen in Übergangsphasen zu unterstützen, ihre innere Orientierung wiederzufinden, Selbstbestimmung zu stärken und konkrete Veränderungen im Alltag zu verankern. Ziele werden stets individuell vereinbart, sind praxisorientiert und in zeitlich gestufte Schritte unterteilt (kurz, mittel, lang), sodass Fortschritt sichtbar und messbar wird.
Kurzfristige Zielsetzungen (4–8 Wochen) konzentrieren sich auf Stabilisierung und Bewusstwerdung: Erhöhung der Selbstwahrnehmung (emotionale und körperliche Signale erkennen), erste Selbstfürsorge-Routinen etablieren (kurze Achtsamkeits- oder Schlafrituale), Prioritäten klären und ein bis zwei konkrete kleine Veränderungen testen (z. B. ein Nein in einer belastenden Situation, tägliche 10 Minuten Bewegung). Diese Ziele sind bewusst niedrigschwellig, um Motivation und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
Mittelfristige Zielsetzungen (3–6 Monate) zielen auf Verhaltens- und Strukturwandel: konsequenteres Setzen gesunder Grenzen in Beziehung und Beruf, Integration nachhaltiger Selbstfürsorge-Routinen, Klarheit über eigene Werte und deren Umsetzung im Alltag sowie erste Schritte beruflicher oder persönlicher Neuorientierung (Netzwerken, Fortbildung, Bewerbungen). Hier geht es um die Übersetzung neu gewonnener Einsichten in wiederkehrende Handlungen.
Langfristige Zielsetzungen (6–12+ Monate) betreffen die Verankerung einer stabilen, selbstgestalteten Lebensbalance: ein gefestigtes Selbstbild, gelebte Werte im Alltag, belastbare Strategien für Stressmanagement und Rückfallprävention, nachhaltige Anpassung von Rollen und Lebensstrukturen sowie gegebenenfalls erfolgreiche berufliche Neuausrichtung. Langfristig steht die Selbstwirksamkeit im Vordergrund: die Klientin weiß, wie sie zukünftig mit Herausforderungen umgeht und sich eigenständig weiterentwickeln kann.
Messbare Veränderungen werden von Anfang an definiert und regelmäßig evaluiert. Mögliche Indikatoren sind subjektives Wohlbefinden (z. B. WHO-5 oder einfache 0–10-Skalen), Stress- und Erschöpfungslevel, Häufigkeit von Selbstfürsorge-Handlungen, Anzahl erfolgreich gesetzter Grenzen oder konkreter Schritte zur beruflichen Neuorientierung (Bewerbungen, Netzwerkkontakte). Tools sind Skalierungsfragen zu Sitzungsbeginn/-ende, standardisierte Selbsteinschätzungsbögen (z. B. Selbstwirksamkeitsskalen), Lebensrad-Vergleiche und schriftliche Reflexionen/Tagebuchauszüge. Ziele werden SMART formuliert, regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst; am Ende des Prozesses steht ein Ressourcen- und Nachhaltigkeitsplan sowie Vereinbarungen für Follow-up- oder Booster-Sessions zur Sicherung langfristiger Erfolge.
Theoretische Grundlagen und Prinzipien
Das Coaching „Zurück zu mir“ fußt auf einem klaren, wertschätzenden Menschenbild: Jede Frau bringt eigene Ressourcen, Erfahrungen und ein Bedürfnis nach Selbstbestimmung mit. Der Coach sieht die Klientin nicht als „Problem“, sondern als Expertin für ihr Leben und arbeitet ressourcen-, stärken- und lösungsorientiert. Ziel ist Empowerment: Stärkung der Selbstwirksamkeit, Förderung von Entscheidungsfreiheit und Unterstützung beim Auffinden eigener Antworten statt Fremderklärungen. Autonomie, Respekt vor individuellen Lebensentwürfen und sukzessive Handlungsfähigkeit stehen im Mittelpunkt.
Methodisch integriert das Programm systemische, humanistische und achtsamkeitsbasierte Elemente. Der systemische Blick betrachtet das Individuum in seinen Beziehungen und Lebenskontexten (Familie, Beruf, Kultur, soziales Umfeld). Verhaltens- und Gefühlsmuster werden als Teil von Beziehungssystemen verstanden; Interventionen beziehen Kommunikationsmuster, Rollendynamiken und Wechselwirkungen mit ein (z. B. Genogramme, Aufstellungen, zirkuläre Fragen). Die humanistische Orientierung (personzentriert) betont Empathie, bedingungslose Wertschätzung und Authentizität der Coachingbeziehung; sie schafft ein sicheres Feld, in dem Identitätsfragen und Sinnsuche entfaltet werden können. Achtsamkeitsbasierte Elemente stärken die Wahrnehmung von Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken im gegenwärtigen Moment, reduzieren Grübeln und ermöglichen bewusstere Entscheidungen (kurze Körper- und Atemübungen, Wahrnehmungsimpulse, Acceptance-Strategien).
Praktische Folge: Techniken und Interventionen werden so ausgewählt, dass sie die Klientin sowohl innerlich stabilisieren (körperliche Wahrnehmung, Emotionsregulation) als auch handlungsorientiert verändern (Grenzen setzen, Routinen, Gesprächsführung). Das Setting ist trauma-sensibel und kultursensibel: Sicherheit, Tempo und Zustimmung bestimmen die Vorgehensweise; Identität, Herkunft, Care-Lasten und ökonomische Bedingungen werden mitgedacht (intersektionaler Blick).
Wesentliche ethische Prinzipien sind Transparenz, Einwilligung, Kompetenz und Datenschutz. Coaches klären zu Beginn Auftrag, Ziele, Grenzen des Coachings und dokumentieren Vereinbarungen. Bei Anzeichen psychischer Erkrankung oder akuter Krise erfolgt verantwortungsvolle Abklärung und gegebenenfalls Überweisung an therapeutische/medizinische Fachstellen — Coaching ersetzt keine Therapie.
Abschließend: Das theoretische Fundament ist integrativ und praxisorientiert — es verbindet Ressourcen- und Systemorientierung mit humanistischer Haltung und achtsamkeitsbasierten Tools. Dadurch entsteht ein sicherer, effektiver Rahmen, in dem Frauen ihre Identität klären, Selbstfürsorge etablieren und konkrete Schritte hin zu einem selbstbestimmteren Leben gehen können.

Kernthemen des Coachings
Im Coaching „Zurück zu mir“ stehen thematisch die Bereiche im Vordergrund, die Frauen in Übergangsphasen am meisten berühren: Sinn- und Werteklärung, Identität und Rollen, Selbstfürsorge, Grenzen in Beziehungen, Körper- und Emotionswahrnehmung sowie berufliche Neuorientierung und Lebensbalance. Die Arbeit ist praxisorientiert, ressourcenbasiert und darauf ausgerichtet, konkrete Veränderungen im Alltag zu ermöglichen.
Werte- und Sinnklärung: Viele Frauen erleben, dass ihr Handeln nicht mehr mit dem inneren Kompass übereinstimmt. Ziel ist, persönliche Werte sichtbar zu machen, Prioritäten zu setzen und daraus konkrete Entscheidungen abzuleiten. Methoden sind Werte-Ranking, Lebensrad-Analysen, Reflexionsfragen und Vision-Übungen, um zu erkennen, wofür es sich zu stehen lohnt und welche Lebensbereiche Energienachbesserung brauchen.
Identitäts- und Rollenarbeit: Rollenkonflikte (z. B. Mutter, Partnerin, Fachfrau) und Identitätsunsicherheit gehören häufig dazu. Im Coaching wird erforscht, welche Rollen übernommen wurden, welche authentisch sind und welche losgelassen oder neu gestaltet werden können. Biographiearbeit, Narrative-Übungen und Rollen-Experimente helfen, ein stimmiges Selbstbild aufzubauen und innere Widersprüche zu klären.
Selbstfürsorge und Stressmanagement: Chronische Überforderung und Erschöpfung werden durch nachhaltige Routinen, Priorisierung und Energieplanung angegangen. Konkret werden individuelle Selbstfürsorgepläne entwickelt, inklusive kleiner täglicher Rituale, Schlaf- und Bewegungsstrategien sowie Techniken zur Stressreduktion (Atemübungen, kurze Achtsamkeitspraktiken, Pausenmanagement).
Grenzen setzen und Beziehungsdynamiken: Viele Klientinnen wünschen sich mehr Klarheit im Umgang mit Erwartungen von anderen. Das Coaching vermittelt Kommunikationsstrategien, assertive Techniken, Grenzen-Übungen und Konfliktstile-Analyse, um gesunde Beziehungen zu fördern und Co-Abhängigkeiten oder Überverantwortung zu verringern. Rollenspiele und konkrete Formulierungsübungen unterstützen die Umsetzung im Alltag.
Körper- und Emotionswahrnehmung: Körperempfindungen sind oft der Schlüssel zu echten Bedürfnissen. Übungen zur Körperwahrnehmung, achtsamen Bewegung und somatischer Arbeit erhöhen die Sensibilität für Signale von Stress, Freude oder Erschöpfung. Die Arbeit mit Emotionen zielt darauf ab, Gefühle zu benennen, zu regulieren und als Informationsquelle für Entscheidungen zu nutzen.
Berufliche Neuorientierung und Lebensbalance: Ob Teilzeit, Karrierewechsel oder Neuorientierung — Coaching begleitet bei der Klärung von beruflichen Zielen, sinngetriebener Arbeit und Vereinbarkeit von Lebensbereichen. Tools sind Kompetenz- und Interessensanalysen, Zielformulierungen, Priorisierungsmodelle und konkrete Schritte für Bewerbungen, Netzwerkaufbau oder schrittweise Veränderung, immer mit Blick auf eine nachhaltige Balance.
Jedes Kernthema wird individuell priorisiert und in Verbindung mit den übrigen Bereichen bearbeitet, weil Veränderung ganzheitlich wirkt: mehr Klarheit in den Werten stärkt Grenzen, größere Körperwahrnehmung verbessert Stressmanagement und eine gefestigte Identität erleichtert berufliche Entscheidungen. Übungen, Hausaufgaben und Transferaufgaben sichern die Übertragung in den Alltag und fördern kontinuierliche Selbstwirksamkeit.
Methoden und Tools
Die Methodenauswahl orientiert sich am jeweiligen Coaching-Ziel, an Ressourcen und Grenzen der Klientin sowie am Setting (Einzel-/Gruppencoaching, Präsenz/online). Im Folgenden praktische Beschreibungen, Einsatzzwecke und Hinweise zur Umsetzung.
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Gesprächs- und Fragetechniken
- Lösungsfokussierte Fragen: kurze, zielorientierte Fragen, z. B. „Was wäre ein kleines erstes Zeichen dafür, dass es Ihnen besser geht?“, „Was hat in der Vergangenheit funktioniert, auch wenn es nur kurz wirkte?“, „Wie würde Ihr Leben in sechs Monaten aussehen, wenn dieses Problem sich verbessert hätte?“ Ziel: Ressourcen aktivieren, Handlungsorientierung fördern.
- Skalierungsfragen: Bewertung auf einer Skala 0–10 zur schnellen Standortbestimmung („Wie zufrieden sind Sie diese Woche mit Ihrer Selbstfürsorge?“). Nützlich für Verlaufsmessung und Zwischenziele.
- Zirkuläre und systemische Fragen: Einbeziehen von Beziehungsdynamiken („Wie glauben Sie, sieht Ihr Partner/Ihre Partnerin diese Situation?“) zur Perspektivenerweiterung.
- Gesprächsstruktur: Einstieg mit kurzem Check-in (2–5 Min), Zielklärung, vertiefende Exploration, lösungs- und ressourcenorientierte Intervention, Vereinbarung von Transferaufgaben, Abschlussreflexion (Gesamtdauer je Sitzung ca. 60–90 Min).
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Achtsamkeits- und Atemübungen
- Kurzübungen (1–5 Min) für den Alltag: 3x bewusste Bauchatmung (4–6–8 Sekunden), „5-4-3-2-1“-Sinnescheck zur Erdung.
- Session-Übungen (10–20 Min): Body-Scan (sanfte, nicht-invasive Anleitung von Kopf bis Fuß), Atembeobachtung mit Fokus auf Gedanken-Sternen-Technik.
- Wirkung: Reduktion von Stressreaktionen, Stärkung der Körperwahrnehmung, Verringerung automatischer Reaktionen.
- Hinweise: Bei Trauma-Symptomen vorsichtig anwenden; gegebenenfalls auf Stabilisierungstechniken und therapeutische Zusammenarbeit verweisen.
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Körperarbeit und Bewegungseinheiten
- Eins-zu-eins: einfache, angeleitete Bewegungssequenzen (z. B. sanfte Mobilisation, Somatic-Tracking), Stimm-/Klangübungen zur Regulation.
- Gruppen/Workshops: Yoga- oder Pilates-basierte Einheiten, Gehmeditationen, Tanz-Impulse zur Aktivierung von Gefühlsspeicher.
- Ziel: Zugang zu Emotionen über den Körper, Spannungsabbau, Energieaktivierung.
- Praktische Tipps: klare, sichere Anleitungen; alternative Varianten für körperliche Einschränkungen anbieten.
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Visualisierungen und Imaginationsübungen
- Kurzskripte: „Sicheren Ort“ (3–7 Min) zur Beruhigung; Zukunftsvisualisierung (Vision für 1–5 Jahre) zur Motivationssteigerung.
- Ablauf: Anleitung zur Entspannung → gezielte Bildsprache → Nachbesprechung (Was ist aufgekommen? Welche kleine Handlung ist möglich?).
- Nutzen: Verstärkung von Zielen, Aktivierung innerer Ressourcen, Integration von Werten.
- Achtung: Bei intensiven emotionalen Reaktionen Raum geben, ggf. Stabilisierung und Nachbesprechung priorisieren.
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Wertearbeit (Werte-Ranking, Lebensrad)
- Werteinventar: Liste mit 20–30 Werten, kurzes Ranking (Top 5) und Reflexion: „Wie sichtbar sind diese Werte in Ihrem Alltag?“
- Lebensrad (Wheel of Life): Bewertung zentraler Lebensbereiche (z. B. Gesundheit, Beziehungen, Arbeit) auf 0–10; daraus Prioritäten ableiten.
- Einsatz: Klärung von Entscheidungsgrundlagen, Ausrichtung von Zielen und Routinen.
- Transfer: Konkrete Micro-Ziele formulieren, die einen ausgewählten Wert sichtbar machen (z. B. „Diese Woche drei kleine Rituale für Selbstfürsorge“).
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Narrative Übungen (Biographiearbeit, Briefschreiben)
- Biographiearbeit: Timeline wichtiger Lebensabschnitte, Wendepunkte und wiederkehrender Themen; Fokus auf Stärken und Lernmomente.
- Schreiben als Intervention: Brief an das jüngere Ich, Abschlussbrief an eine alte Rolle, Brief ohne Versand als Emotionsverarbeitung.
- Nutzen: Kohärenzgefühl, Reframing von Erfahrungen, Identitätsarbeit.
- Methodik: Zeitlich begrenzte Schreibimpulse (10–20 Min) + gemeinsame oder individuelle Reflexion.
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Hausaufgaben und Transferaufgaben
- Prinzip: klein, konkret, machbar; Verbindung zur Sitzung (max. 1–3 Aufgaben).
- Beispiele: tägliche 5-minütige Atemübung, Werte-Alignment-Check bei einer konkreten Entscheidung, Gesprächsvorbereitung (Script für ein Nein-Gespräch).
- Dokumentation: kurze Reflexionsbögen oder Journaleinträge zur nächsten Sitzung mitnehmen; fördert Verantwortung und Lernkurve.
- Anpassung: bei hoher Belastung werden Aufgaben reduziert oder in kleinere Schritte geteilt.
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Einsatz digitaler Tools und Materialien
- Arbeitsblätter (Werteliste, Lebensrad, Skalierungsbögen), geführte Audios für Achtsamkeit, Timer-Apps, Online-Whiteboards (Miro/Padlet) für Visualisierungen.
- Online-Umsetzung: kurze Anleitung via Bildschirmfreigabe, aufgezeichnete Übungen zum Nachhören, Breakout-Räume für Gruppenarbeiten.
- Datenschutz: DSGVO-Konforme Tools nutzen, Aufzeichnungen nur mit Einwilligung.
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Kombination und Sequenzierung
- Empfehlung: Einstiegssitzungen mit stabilisierenden Übungen (Atem, Body-Scan) + Wertearbeit; mittlere Phase mit narrativen und bewegungsorientierten Interventionen; Abschluss mit Visualisierungen, Ressourcenplan und konkreten Transferaufgaben.
- Zeitrahmen pro Vorgehen in 60–90-Min.-Sitzung: Check-in 5–10 Min, Intervention 30–45 Min, Integration/Hausaufgabe 10–15 Min, Abschluss 5–10 Min.
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Evaluation und Sicherheit
- Fortschritt regelmäßig mit Skalierungsfragen überprüfen; bei starken emotionalen Reaktionen Sicherheitsplan und ggf. therapeutische Weiterleitung bereit halten.
- Reflexionsfragen für Coaches: Welche Methode hat Energie gegeben, welche hat Ressourcen aufgebraucht? Anpassung der Frequenz und Intensität danach vornehmen.
Diese Methoden bieten eine flexible Toolbox: individuell kombiniert und auf die Bedürfnisse der Frau zugeschnitten, unterstützen sie die Rückverbindung zu Gefühlen, Körper und Werten sowie die konkrete Umsetzung neuer Handlungsweisen im Alltag.
Struktur eines typischen Coaching-Prozesses
Ein typischer Coaching-Prozess beginnt mit einer klar strukturierten Einstiegsphase, in der Anliegen und Erwartungen geklärt sowie ein gemeinsamer Auftrag formuliert werden. In einem ersten Gespräch (meist 60–90 Minuten) werden Lebenssituation, aktuelle Belastungen, bisherige Lösungsversuche und konkrete Ziele exploriert; ergänzend können Kurzfragebögen oder ein Lebensrad als Ausgangspunkt dienen. Auf dieser Basis vereinbaren Coach und Klientin Zielsetzungen (kurz-, mittel- und langfristig), Rahmenbedingungen (Dauer, Frequenz, Honorar, Schweigepflicht) und Verantwortlichkeiten – das schafft Transparenz und trägt zur Verbindlichkeit bei.
Die anschließende Veränderungsphase ist der Kern des Prozesses und besteht aus aufeinander aufbauenden Sitzungen mit Interventionen, Übungen und Reflexion. Jede Sitzung hat einen klaren Ablauf: kurzer Check-in zum Befinden, Fokussierung auf ein Thema oder Ziel, Praxisorientierte Tools (z. B. Achtsamkeitsübungen, Wertearbeit, Kommunikationsübungen), gemeinsame Reflexion und konkrete Transferaufgaben für den Alltag. Regelmäßige Evaluationen (z. B. Skalierungsfragen zu Wohlbefinden und Selbstwirksamkeit) alle 3–5 Sitzungen zeigen Fortschritte und erlauben Anpassungen des Coachingplans. In dieser Phase wird aktiv an Veränderungsschranken gearbeitet (z. B. Widerstände, belastende Glaubenssätze) und es werden Ressourcen aufgebaut, um neue Verhaltensweisen zu stabilisieren.
Die Abschlussphase bereitet die Verstetigung der erreichten Veränderungen vor: Erreichte Ziele werden zusammenfassend reflektiert, ein individueller Ressourcen- und Notfallplan wird erstellt und Alltagsszenarien zur Anwendung geübt. Gemeinsam werden Strategien für Rückfälle oder Phasen hoher Belastung vereinbart und mögliche Follow-up-Termine (Booster-Sessions) geplant. Abschlussdokumente können ein schriftlicher Maßnahmenplan oder ein persönliches Commitment sein, das das weitere Selbstmanagement unterstützt.
Zur Dauer und Frequenz: Ein typisches Kurzprogramm umfasst 8–12 Sitzungen à 60 Minuten, häufig im wöchentlichen oder 14-tägigen Rhythmus; längere Prozesse sind flexibel und orientieren sich an Komplexität und Zielen. Ein intensiver Einstieg mit wöchentlichen Treffen fördert Momentum, während 14-tägige Abstände mehr Zeit für Umsetzung und Integration bieten. Einzelne Module oder Workshops können als Konzentrate (z. B. 1–3 Tage Retreat oder halbtägige Workshops) ergänzen. Zwischen den Sitzungen sind Transferaufgaben üblich; die Wirksamkeit steigt, wenn Übungen regelmäßig in den Alltag integriert werden.
Praktisch ist eine laufende Dokumentation von Themen, Zielen und vereinbarten Aufgaben – sie dient als Orientierung und Evaluationsgrundlage. Zudem sollte der Prozess Raum für Flexibilität lassen: bei Bedarf werden Themen priorisiert, Methoden gewechselt oder an therapeutische Unterstützung verwiesen, wenn psychische Belastungen die Kompetenzen des Coachings übersteigen. Abschließend sichern vereinbarte Follow-up- oder Booster-Sessions die Nachhaltigkeit der Veränderungen und geben bei Bedarf Impulse zur Auffrischung.
Konkrete Modulübersicht (Beispielprogramm)
Modul 1 — Orientierung und Werte: In der ersten Einheit geht es um Bestandsaufnahme: Selbstbild, Rollen, aktuelle Belastungen und erste Zielklärung. Kerninstrumente sind das Lebensrad, Werte-Ranking und eine kurze Biographie-Reflexion, um Muster und Bruchstellen sichtbar zu machen. Ergebnis: klarere Prioritätenliste, erste konkrete Ziele und eine Hausaufgabe (Werte-Tagebuch; 1 Woche).
Modul 2 — Emotionen und Körper: Fokus auf Körper- und Emotionswahrnehmung zur Rückverknüpfung von Gefühlen und Bedürfnissen. Übungen: Body-Scan, Atemtechniken, kurze Bewegungssequenzen und Imaginationsübungen zur Regulation. Ziel: erhöhte Achtsamkeit für Stresssignale, 2–3 konkrete Werkzeuge für den Alltag. Hausaufgabe: tägliche 5–10 Minuten Achtsamkeitspraxis plus Stimmungstracking.
Modul 3 — Grenzen und Kommunikation: Arbeit an Bedürfnissen, Grenzen und sicherer Kommunikation. Methoden: Gewaltfreie Kommunikation, Rollenspiele für Nein-Sagen, Analyse eigener Konfliktstile und typische Beziehungsmuster. Ziel: konkrete Formulierungen für Grenzen, ein individuelles Kommunikationsskript. Hausaufgabe: ein Grenz-Gespräch im Alltag vorbereiten und reflektieren.
Modul 4 — Selbstfürsorge und Routinen: Aufbau nachhaltiger Selbstfürsorge-Rituale und Energie-Management. Tools: Tages-/Wochenrhythmus, Mini-Rituale, Priorisierungsübungen und Stressmanagement-Strategien. Ziel: Entwicklung eines persönlichen Selbstfürsorge-Plans mit integrierbaren Ritualen. Hausaufgabe: 14-tägiger Selbstfürsorge-Check mit Reflexionsbogen.
Modul 5 — Identität und Zukunft: Arbeit an biografischen Stärken, Rollenentwicklung und beruflicher Neuorientierung. Methoden: Werte-Alignment-Check, Vision-Board, SMART-Zielsetzung, Kompetenzinventar. Ziel: eine konkrete Vision und 1–3 realistische Ziele (kurz- und mittelfristig) mit Handlungsplan. Hausaufgabe: erste Schritte für ein Ziel umsetzen und dokumentieren.
Modul 6 — Integration und Nachhaltigkeit: Konsolidierung aller Erkenntnisse, Ressourcenplan und Rückfallstrategien. Übungen: Review der Fortschritte, Krisenplan, Peer- oder Netzwerkstrategie sowie Planung von Booster-Sessions. Ergebnis: individuelles Maintenance-Workbook (Rituale, Notfallplan, Kontaktressourcen) und Vereinbarung von Follow-up-Terminen. Insgesamt ist das Programm modular so aufgebaut, dass jedes Modul in 1–2 Sitzungen (60–90 Min.) bearbeitet werden kann; Hausaufgaben dienen dem Transfer in den Alltag und der überprüfbaren Zielerreichung.
Praktische Übungen und Reflexionsfragen
Nachfolgend praxistaugliche Übungen, kurze Anleitungen, Zeitangaben, Variationen und passende Reflexionsfragen, die sich in Sitzungen sowie als Hausaufgaben leicht einsetzen lassen.
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Tagebuchimpulse (Täglich, 5–20 Min.)
- Anleitung: Schreibe bewusst 1–3 Seiten oder 10 Minuten ohne Zensur (Morgenseiten / Free Writing). Alternativ: kurzes Abendschriftstück mit drei Punkten: 1) Heute gut gelaufen, 2) Was ich gefühlt habe, 3) Nächster kleiner Schritt.
- Zweck: Klarheit schaffen, Gefühle benennen, Muster erkennen.
- Variationen: Dankbarkeitstagebuch (3 Dinge, für die ich dankbar bin), Stimmungsskala (Skala 1–10).
- Reflexionsfragen: Was wiederholt sich in meinen Einträgen? Welche Bedürfnisse zeigen sich? Welche kleine Handlung könnte ich morgen ausprobieren?
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Tägliche Mini-Achtsamkeitsübungen (1–10 Min.)
- Anleitung: 3–5 bewusste Atemzüge vor wichtigen Entscheidungen; 1-Minuten-Bodycheck (Geräusche, Körperempfindungen, Atem).
- Zweck: Präsenz erhöhen, automatische Reaktionen unterbrechen, Emotionsregulation.
- Variationen: „5-4-3-2-1“-Grounding (fünf Dinge sehen, vier fühlen …) oder kurze Gehmeditation.
- Reflexionsfragen: Wie verändert sich mein Körper- oder Gefühlszustand nach der Übung? Habe ich eine klarere Reaktion gewählt?
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Atemübungen / Boxbreathing (2–5 Min.)
- Anleitung: Einatmen 4, halten 4, ausatmen 4, halten 4 (oder verkürzen je nach Kapazität).
- Zweck: Nervensystem regulieren, Stress reduzieren.
- Reflexionsfragen: Vorher/Nachher-Skala Stress 1–10? Welche Situationen rufen ähnliche Körperreaktionen hervor?
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Körperwahrnehmungskur (Body Scan, 5–15 Min.)
- Anleitung: Kurzer mentaler Scan von Kopf bis Fuß, sanftes Wahrnehmen von Spannungen ohne Bewertung.
- Zweck: Verbindung zum Körper stärken, frühe Anzeichen von Stress erkennen.
- Variationen: Kurze Bewegungseinheit (Strecken, Rollen der Schultern) ergänzen.
- Reflexionsfragen: Wo spüre ich wiederkehrende Spannung? Was könnte ich konkret ändern (Haltung, Pausen)?
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Übung „Innere Stimme / Inneres Team“ (30–45 Min. einmal wöchentlich oder als Impuls)
- Anleitung: Identifiziere innere Anteile (z. B. Perfektionistin, Fürsorgliche, Kritikerin). Schreibe ihnen Namen, Alter, Bedürfnisse zu. Führe ein imaginäres Gespräch zwischen zwei Anteilen oder schreibe einen Brief von einem Anteil an einen anderen.
- Zweck: Selbstverständnis vertiefen, innere Konflikte sichtbar machen, Mitgefühl für eigene Anteile entwickeln.
- Variation: Rollenspiel in Sitzung mit Coach oder Partnerin.
- Reflexionsfragen: Welcher Anteil braucht Aufmerksamkeit? Welche positiven Absichten haben meine inneren Anteile? Welche Stimme darf zukünftig mehr Raum bekommen?
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Werte-Alignment-Check (60–90 Min. als Modul / 15–20 Min. als Mini-Reflexion)
- Anleitung: Werteliste durchgehen, Top 5 wählen, Rangfolge begründen. Für jedes Top-Value: Konkretes Verhalten benennen, das diesen Wert widerspiegelt, und aktuelle Hindernisse.
- Zweck: Handlungsorientierte Klarheit über Prioritäten, Entscheidungsgrundlage.
- Transferaufgabe: Für einen wichtigen Wert diese Woche drei kleine „Pro-Werte“-Handlungen planen.
- Reflexionsfragen: In welchen Bereichen meines Alltags lebe ich meine Top-Werte? Wo besteht Diskrepanz? Welche erste Handlung schließt die Lücke?
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Werte-Alignment-Check: Kurzfragen für den Alltag
- Skala-Fragen: „Stimme mein heutiges Verhalten mit meinem Wert X überein?“ (1–10). Wenn ≤6: Was kann ich morgen anders machen?
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Vision Board / Visioning (Einmalig 60–120 Min. + Pflege)
- Anleitung: Sammle Bilder, Wörter, Farben (analog oder digital), die deine gewünschte Zukunft zeigen. Erstelle ein Board mit Kategorien: Alltag, Beziehungen, Arbeit, Körper, Rituale.
- Zweck: Zukunft konkretisieren, Motivation und Orientierung stärken.
- Transfer: Hänge das Board sichtbar auf oder mache ein digitales Wallpaper; wähle 3 konkrete Ziele für die nächsten 3 Monate.
- Reflexionsfragen: Welche Gefühle ruft meine Vision hervor? Welche drei ersten Schritte führen am schnellsten zu sichtbaren Ergebnissen?
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Werte-Alignment-Check kombiniert mit Vision: Prüfe jede Vision-Area auf Werte-Kongruenz: Was passt? Was fehlt?
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Narrative Übung: Biographiearbeit / Briefschreiben (30–60 Min.)
- Anleitung: Schreibe einen Brief aus Sicht deines jüngeren Ichs oder deines zukünftigen Ichs. Alternativ: erzähle in kurzen Abschnitten wichtige Lebensabschnitte und benenne Wendepunkte.
- Zweck: Sinnstiftung, Resilienz durch Umdeutung von Erlebnissen.
- Reflexionsfragen: Welche Stärken zeigen sich in meiner Lebensgeschichte? Welche Geschichte möchte ich künftig erzählen?
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Kommunikationsübung: Nein-Sagen in Sätzen (15–30 Min. + Rollenspiel)
- Anleitung: Formuliere 3 bis 5 klare, respektvolle „Nein“-Sätze (z. B. „Danke für die Anfrage, im Moment habe ich dafür keine Kapazität. Ich kann X anbieten.“). Rolle mit Coach oder Partnerin durch.
- Zweck: Grenzen üben, Selbstbehauptung stärken.
- Reflexionsfragen: Wie fühlt sich ein geübtes „Nein“ an? Welche Konsequenzen erwarten mich? Was ist mein minimaler Kompromiss?
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Routinen- und Ritualübung (Wöchentlich, 10–30 Min. Planung)
- Anleitung: Identifiziere Kernrituale (Morgen-, Abend-, Wochenritual). Plane kleine, realistische Schritte (z. B. 5 Minuten Atem, 10 Minuten Spaziergang).
- Zweck: Nachhaltigkeit, Energiehaushalt.
- Reflexionsfragen: Welche Rituale geben mir Energie? Welche hindern mich? Was kann ich vereinfachen, damit es bleibt?
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Mini-Intervention bei Überforderung (STOP-Technik, 1–3 Min.)
- Anleitung: S – Stop; T – Take a breath; O – Observe (was passiert innerlich und äußerlich); P – Proceed (bewusst, mit Wahl).
- Zweck: Sofortige Unterbrechung von Automatismen.
- Reflexionsfragen: Was hat die Technik verändert? Welche Option habe ich dadurch zusätzlich wahrgenommen?
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Wochen- und Sitzungsreflexion (10–15 Min. am Ende jeder Sitzung / Woche)
- Vorschlag für Struktur:
- Was lief gut? (konkret)
- Welche Herausforderung/Blockade ist erschienen?
- Was habe ich gelernt? (innen/außen)
- Welcher konkrete nächste kleine Schritt ist geplant? (Wer macht was bis wann?)
- Auf einer Skala 1–10: Wie fühle ich mich in Bezug auf mein Ziel?
- Zweck: Konsolidierung, Verantwortlichkeit, messbare Fortschritte.
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Skalen- und Ziel-Checks (2–5 Min. zu Beginn/Ende jeder Sitzung)
- Anleitung: Kurze Einschätzung (z. B. Wohlbefinden, Energie, Klarheit) auf Skala 1–10; notiere Veränderungen seit letzter Sitzung.
- Reflexionsfragen: Was hat den größten Einfluss auf meine heutige Zahl? Was wäre nötig, um um 1 Punkt zu steigen?
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Hausaufgaben und Transferaufgaben (konkret, SMART)
- Prinzip: Kleine, machbare Aufgaben, klare Zeitrahmen, messbare Kriterien. Beispiel: „Diese Woche: 3× 10 Minuten Körperwahrnehmung; einmal Telefonat zur Abgrenzung (Dauer/Anliegen).“
- Reflexionsfragen bei Rückmeldung: Was hat gut funktioniert? Was hat verhindert, dass ich es tat? Was ändere ich daran?
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Begleitmaterialien und Selbstchecklisten
- Vorschlag: Mood-Tracker, Werte-Checklist, Wochenplan mit Ritualen, Notfallplan für Rückschläge.
- Reflexionsfragen: Welche Instrumente nutze ich regelmäßig? Welche nicht und warum?
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Anpassung für Gruppen oder Online
- Gruppenübung: Peer-Feedback-Runden nach der Werte-Übung; gemeinsame Meditationen; Breakout-Räume für Rollenspiele.
- Online-Hinweis: Kürzere, fokussierte Übungen; klare Anleitung und Zeitvorgaben; schriftliche Hausaufgaben.
Hinweise zur Anwendung: Wähle zu Beginn des Coachings 2–3 Kernübungen, die zur aktuellen Zielsetzung passen. Wiederholung schafft Veränderung — lieber kleine, regelmäßige Praktiken als große, seltene Aktionen. Nutze die Reflexionsfragen systematisch am Ende jeder Sitzung und als Wochen-Check, um Fortschritt, Hindernisse und Lernschritte sichtbar zu machen.
Erfolgsmessung und Evaluation
Erfolgsmessung im Coaching „Zurück zu mir“ verbindet quantitative Indikatoren mit qualitativer Rückmeldung, um Veränderungen im Wohlbefinden, in konkretem Verhalten und in der Selbstwahrnehmung sichtbar zu machen und den Prozess adaptiv zu steuern. Zu Beginn wird ein Baseline-Check gemacht (Selbsteinschätzung, Zielvereinbarungen, evtl. standardisierte Kurzskalen), in der Mitte Zwischenmessungen und am Ende ein Abschluss-Assessment. Für nachhaltige Evaluation sind außerdem Follow-up-Messungen nach 3–6 Monaten sinnvoll.
Mögliche messbare Indikatoren
- Subjektives Wohlbefinden: z. B. WHO-5 Wohlbefindensindex oder einfache 0–10-Skalierung („Wie wohl fühlst du dich aktuell?“).
- Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen: z. B. General Self-Efficacy Scale (GSE) oder eigene Items („Wie sehr vertraust du darauf, Herausforderungen zu meistern?“ 0–10).
- Stress- und Erschöpfungsniveau: z. B. Perceived Stress Scale (PSS) oder kurze Stressskala; Schlaf- und Energiebewertung als Alltagssignale.
- Konkrete Verhaltensänderungen: Häufigkeit selbstfürsorglicher Aktivitäten pro Woche, Anzahl gesetzter Grenzen/Gespräche, Stunden pro Woche für eigene Prioritäten, Fortschritt bei beruflichen Schritten.
- Zielerreichung: SMART-Ziele werden in messbare Schritte übersetzt und am Ende gegen die getroffenen Kriterien bewertet (erreicht/teilweise/nicht erreicht).
- Beziehungs- und Kommunikationsqualität: Selbsteinschätzung und ggf. Fremdfeedback (Partner/in, Kolleg:innen) wenn gewünscht und abgesprochen.
Empfohlene Tools und Messverfahren
- Skalierungsfragen (Session Rating/Progress Scaling): Kurz vor/nach jeder Sitzung eine 0–10-Skala zu Befinden, Zielklarheit und Dringlichkeit; schnell, niedrigschwellig, sensitiv für Veränderungen. Beispiel: „Auf einer Skala von 0–10: Wie sehr lebst du im Alltag deine wichtigsten Werte?“
- Standardisierte Kurzskalen (WHO-5, GSE, PSS) zu festen Messzeitpunkten (Start, Mitte, Ende, Follow-up).
- Goal Attainment Scaling (GAS): individuelle Zielhierarchie mit definierten Stufen (−2 bis +2) für differenzierte Bewertung von Zielerreichung.
- Selbsteinschätzungsbögen und Wochenprotokolle: tägliches/ wöchentliches Journaling zu Stimmung, Energie, Selbstfürsorge und konkreten Verhaltensweisen.
- Qualitative Methoden: offene Reflexionsfragen, narrative Berichte, Klientinnen-Tagebuchauszüge, Videoclips oder Audio-Reflexionen zur Dokumentation subjektiver Veränderung.
- Fremd- und Peer-Feedback (bei Gruppen- oder Paararbeit): kurze Zufriedenheits- und Beobachtungsbögen, wenn abgesprochen.
Auswertung und Interpretation
- Kombination aus Zahlen- und Textdaten ermöglicht triangulierte Einsichten: z. B. wenn WHO-5 steigt und Tagebuch zeigt mehr Rituale, ist das konsistent; steigen Skalen, aber Alltagshandeln bleibt gleich, spricht das für Anpassung der Intervention.
- Veränderungen werden relativ zur Baseline betrachtet; kleine, aber stabile Verbesserungen sind oft bedeutsamer als große kurzfristige Schwankungen.
- Ziele und Skalen regelmäßig gemeinsam mit der Coachee reflektieren, Interpretation offen besprechen und Coaching-Schritte daran ausrichten.
Evaluation bei Gruppenformaten und Workshops
- Vor-/Nachfragebögen zur Selbstwirksamkeit, Zufriedenheit und Transferabsicht; Teilnahmequote, Drop-out-Rate und Transferberichte als Indikatoren.
- Kurzfristiges Feedback (Sofort-Feedback) zu Struktur, Methoden, Praxisrelevanz; mittelfristige Follow-ups zur Nachhaltigkeit.
Langfristige Erfolgssicherung
- Nach Abschluss: Ressourcen- und Rückfallplan definieren sowie Follow-up-Termine (z. B. nach 3 und 6 Monaten) oder Booster-Sessions anbieten.
- Peer-Support, Selbstcoaching-Tools und Reminder-Rituale dokumentieren und deren Nutzung in Follow-ups prüfen.
- Messbare Langzeitindikatoren: Stabilität des Wohlbefindens, Fortbestehen selbstfürsorglicher Routinen, Anzahl erfolgreicher Grenzsetzungen über Zeit.
Praktische Hinweise zur Umsetzung und Datenschutz
- Messinstrumente an die Zielsetzung der Coachee anpassen; nicht überfrachten, Messfrequenz mit der Klientin vereinbaren.
- Ergebnisse in den Coaching-Prozess integrieren: Evaluation ist kein separater Akt, sondern Grundlage für Anpassungen.
- Datenerhebung und -speicherung transparent regeln (Einwilligung, DSGVO-konforme Speicherung, Anonymisierung bei Auswertung).
Kurzgefasst: Eine sinnvolle Evaluation kombiniert einfache, regelmäßig eingesetzte Skalierungen mit ausgewählten standardisierten Fragebögen und qualitativen Reflexionen, ist an den individuellen Zielen der Coachee ausgerichtet und nutzt Follow-ups und Booster, um Erfolge zu sichern und Rückschläge strukturiert zu begegnen.
Häufige Herausforderungen und wie man ihnen begegnet
Widerstände sind normal und kein Zeichen persönlichem Versagens. Häufige innere Stimmen (z. B. „Ich habe keine Zeit“, „Das bringt doch nichts“, „Ich muss erst perfekt sein“) werden oft als Sabotage erlebt. Sinnvoll ist, diese Stimmen neugierig zu befragen statt zu bekämpfen: Notiere, was die Stimme will (Schutz, Kontrolle, Anerkennung) und welche kleine Gegenmaßnahme jetzt möglich ist. Methoden: Skalierungsfragen (Wie stark ist die Stimme 0–10?), Externalisierung (die Stimme benennen) und kleine Testaktionen (Experiment statt Entscheidung „für immer“).
Zeitmangel und Alltagsblockaden lassen sich durch konkrete Planung und Minimalstrategien entschärfen. Baue winzige, verbindliche Routinen ein (2–10 Minuten Achtsamkeit, kurzes Journaling, 3-Minuten-Atmung). Nutze Implementation Intentions („Wenn ich von der Arbeit komme, setze ich mich 5 Minuten an den Balkon und atme bewusst“), Habit Stacking (neue Gewohnheit an bestehende koppeln) und trage Termine für dich ins Kalender ein wie einen Arbeitsauftrag. Delegieren und Priorisieren sind zentrale Skills — übe kleine Delegationsschritte und setze klare „Nicht-Erreichbarkeits“-Zeiten.
Ungeduld und Wunsch nach schnellen Ergebnissen führen zu Frustration. Vereinbare realistische Meilensteine und messe Fortschritt mit kleinen Indikatoren (Skala für Wohlbefinden, Anzahl selbstgesetzter Grenzen pro Woche). Feiere Microwins bewusst (kurze Belohnung, Notiz im Journal). Lege einen „Fortschritts-Log“ an: einmal pro Woche 3 Dinge notieren, die anders waren. Perspektivwechsel: Veränderung ist meist kumulativ — 1 % pro Tag zählt.
Rückschläge gehören zum Prozess. Entwickle einen Rückfallplan: erkenne Frühwarnzeichen, definiere Sofortmaßnahmen (z. B. Atemübung, Spaziergang, Coach-Kontakt) und einen Reaktionsplan für längere Phasen. Reframe: Rückschlag = Information, nicht Niederlage. Arbeite mit kurzen, konkreten Fragen nach einem Rückfall: Was war die Auslöserkette? Was hat funktioniert? Was ändere ich fürs nächste Mal? Plane direkt eine kleine, erreichbare Maßnahme als Antwort.
Emotionale Überforderung und Dissoziation werden oft mit „schneller Problemlösung“ verwechselt. Setze somatische Regulationstechniken ein: 5-4-3-2-1-Grounding, progressive Muskelentspannung, 6–4–6 Atemrhythmus. Erarbeite sichere Anker (kurze Körperwahrnehmungsübung, sinnlicher Gegenstand), die bei Hochstress aktiviert werden können. Wenn starke Traumafolgen oder andauernde Dissoziation vorliegen, ist Kooperation mit therapeutischer Versorgung wichtig — Coaching und Therapie sollten klar abgegrenzt werden.
Externe Widerstände (Partner, Familie, Arbeit) erfordern systemisches Vorgehen: kläre, welche Verbündeten es gibt, kommuniziere klar deine Bedürfnisse mit Ich-Botschaften („Mir ist wichtig…“), und setze kleine, transparente Grenzen. Bei hohem Konfliktpotential kann eine moderierte Gesprächssituation oder ein Familien-/Paarcoaching sinnvoll sein. Trainiere einfache, wirkungsvolle Sätze zum Grenzen-Setzen und Nein-Sagen; übe sie im Coaching vor.
Perfektionismus und Überverantwortung lassen sich mit Experimenten entgegnen: „Ich mache jetzt eine 80-%-Version und sammle Feedback“ oder „Ich delegiere eine Aufgabe bewusst und beobachte die Folgen“. Nutze Wertearbeit, um zu prüfen, ob perfekte Ausführung wirklich mit deinen zentralen Lebenswerten übereinstimmt.
Praktische Tools zur Begleitung:
- Kleine Commitments: 5-Minuten-Regeln, tägliche Mini-Rituale.
- Accountability: Buddy, Coaching-Check-ins, digitale Erinnerungen.
- Skalierungsfragen zur Selbstwahrnehmung (0–10) vor und nach Übungen.
- Reflexionsfragen nach jeder Sitzung: Was habe ich gelernt? Was probiere ich diese Woche?
- Notfallkoffer: Liste mit sofort wirkenden Selbstfürsorge-Interventionen.
Als Coach ist es wichtig, Widerstand nicht persönlich zu nehmen, empathisch zu erkunden, Möglichkeiten zu normalisieren und in Machbares zu übersetzen. Flexibilität im Tempo, wiederholte Verstärkung von Ressourcen und ein klarer Plan für Rückschläge erhöhen die Nachhaltigkeit.
Formate, Preise und rechtliche Hinweise
Formate: Ich biete flexibles Coaching in mehreren Formaten an, damit jede Frau das passende Setting findet: Einzelcoaching (Präsenz, Online, Hybrid) für intensive, personalisierte Begleitung; Gruppencoachings (Kleingruppen 6–10 Personen) für Austausch, Peer-Lernen und kostengünstigere Begleitung; Tagesworkshops und Wochenend-Workshops zu Schwerpunkt-Themen (Werte, Grenzen, Selbstfürsorge); Retreats (mehrtägig, meist mit Körper- und Achtsamkeitsarbeit) für vertiefte Prozessarbeit; sowie Firmen- oder Teamformate für berufliche Neuorientierung und Führungsthemen. Zusätzlich sind Kurzformate wie Schnuppergespräche (30–45 Min.) und regelmäßige Booster-/Follow-up-Sessions möglich.
Typische Dauer und Ablauf: Einzelstunden á 60–90 Minuten; Kurzpakete (z. B. 3 Sitzungen), Standardpakete (z. B. 8–12 Sitzungen) oder fortlaufende Monatsbegleitung. Gruppensitzungen meist 90–150 Minuten; Workshops 1–2 Tage; Retreats 2–5 Tage.
Preise (Orientierungsrahmen; genaue Konditionen individuell): Einzelstunde (60 Min.): ca. 90–160 EUR. Paket (8 Sitzungen): ca. 650–1.200 EUR (Rabatte gegenüber Einzelsitzungen möglich). Gruppensitzung pro Person: ca. 30–75 EUR/Termin; Tagesworkshop: ca. 120–350 EUR; Retreats: ab ca. 350 EUR bis 1.500+ EUR, je nach Leistung und Unterkunft. Schnuppertermin (30–45 Min.): oft reduziert oder kostenfrei. Sonderkonditionen: ermäßigte Plätze, Ratenzahlung, Firmenpreise auf Anfrage. Preise verstehen sich in der Regel netto/inkl. MwSt. je nach rechtlichem Status (Kleinunternehmerregelung etc.) — genaue Rechnungsangaben werden vor Buchung geklärt.
Zahlung, Stornobedingungen und organisatorisches: Bezahlung per Überweisung, SEPA-Lastschrift, Kartenzahlung oder Online-Zahlungsdienst. Für Paketbuchungen ist häufig eine Anzahlung oder Vorauszahlung üblich. Terminabsagen sollten mindestens 24–48 Stunden vorher erfolgen; später abgesagte oder nicht wahrgenommene Termine können anteilig in Rechnung gestellt werden (z. B. 50–100 %), sofern keine anderweitige Regelung getroffen ist. Bei Veranstaltungen (Workshops/Retreats) gelten gesonderte Rücktritts- und Stornokonditionen, die vor Anmeldung kommuniziert werden.
Rechtliche Hinweise und Transparenzpflichten: Coaching ist kein Heilberuf; es ersetzt keine Psychotherapie oder medizinische Behandlung. Wenn während des Coachings psychische Erkrankungen, akute Suizidalität oder schwere psychiatrische Problemlagen erkennbar werden, ist eine Überweisung an entsprechend qualifizierte Fachpersonen (Ärztin/Arzt, Psychotherapeutin/Psychotherapeut) notwendig. Coaches stellen keine Diagnosen und bieten keine heilkundlichen Interventionen.
Vertraulichkeit und Schweigepflicht: Obwohl Coaches in der Regel nicht der gesetzlichen Schweigepflicht wie Therapeutinnen unterliegen, arbeite ich vertraglich vertraulich: Inhalte der Sitzungen werden vertraulich behandelt und nicht ohne ausdrückliche Einwilligung an Dritte weitergegeben. Ausnahmen bestehen bei gesetzlicher Meldepflicht oder akuter Gefährdung Dritter bzw. der Klientin selbst; darüber wird im Vorfeld informiert.
Datenschutz (DSGVO): Personenbezogene Daten und Coaching-Notizen werden gemäß DSGVO sicher verarbeitet und gespeichert. Vor Beginn erfolgt eine Information über Zweck, Umfang und Dauer der Datenspeicherung sowie ggf. ein Auftragsverarbeitungsvertrag, wenn Drittservices (z. B. Online-Zahlungsanbieter, Videoplattformen) genutzt werden. Sitzungsaufzeichnungen (Audio/Video) erfolgen nur nach ausdrücklicher Einwilligung; Klientinnen haben jederzeit Auskunfts-, Berichtigungs- und Löschrechte. Bei grenzüberschreitender Arbeit (Klientin im Ausland) werden mögliche datenschutzrechtliche Unterschiede thematisiert.
Haftung und Weiterbildung: Coaching unterliegt den Grenzen der Haftung — in Verträgen werden Haftungsumfang und -beschränkungen transparent geregelt. Als Coach arbeite ich nach aktuellen Standards, halte regelmäßige Fortbildungen und empfehle bei Bedarf ergänzende Fachstellen. Der Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung kann auf Nachfrage erbracht werden.
Vertragliche Regelungen: Vor Beginn empfiehlt sich eine schriftliche Vereinbarung (Coachingvertrag), in der Auftragsumfang, Ziele, Dauer, Honorar, Zahlungs- und Stornobedingungen, Vertraulichkeit, Datenschutz und Beendigung geregelt werden. So entstehen klare Erwartungen und rechtliche Transparenz für beide Seiten.
Hinweis zur grenzüberschreitenden Arbeit und Rechtsrahmen: Bei Online-Coachings mit Klientinnen in anderen Ländern gelten gegebenenfalls zusätzliche rechtliche Regelungen (Steuern, Datenschutz, Verbraucherschutz). Konkrete juristische Fragen (z. B. Steuerstatus, Vertragsgestaltung) sollten mit einer Rechts- oder Steuerfachperson geklärt werden.
Buchung und Erstgespräch: Ein unverbindliches Kennenlern- oder Orientierungsgespräch (Schnuppertermin) dient dazu, Auftrag und Rahmen zu klären (Format, Ziele, Honorar). Erst nach beiderseitiger Zustimmung wird der Coachingvertrag geschlossen.
Fallbeispiele / Kurzporträts
Fallbeispiel 1 — Anna, 42: Ausgangssituation: Jahrzehntelange Leistungsorientierung, jüngst Erschöpfung, Sinnverlust und Schlafstörungen; Gefühl, „nicht mehr zu sich zu gehören“. Auftrag: Wiedergewinnung von Selbstwahrnehmung, klare Prioritäten und belastbare Grenzen im Beruf. Vorgehen: Werte- und Lebensrad-Analyse, wöchentliche Mini-Achtsamkeitsübungen, Rollenklärung (Arbeitsrolle vs. Mutterrolle), Formulierung eines konkreten Boundary-Plans (keine beruflichen Mails nach 19:00, feste „Familienzeit“ am Wochenende), Brief an das zukünftige Ich. Verlauf/Ergebnis (10 Sitzungen): Anna berichtete, das ununterbrochene Denken an Arbeit habe abgenommen, sie hielt die abendliche Mailregel in 80 % der Fälle ein, schlief besser und nahm ihre Hobbys wieder auf. Subjektives Wohlbefinden stieg von „4“ auf „7“ (Skala 1–10); nachhaltiger Effekt durch verankerte Rituale.
Fallbeispiel 2 — Leila, 34: Ausgangssituation: Trennung, Identitätsfragen („Wer bin ich ohne Partnerschaft?“), Rückzug vom Freundeskreis. Auftrag: Identitätsarbeit, Aufbau eigenständiger Visionen, Wiederanbindung an Ressourcen. Vorgehen: Biographiearbeit (Schlüsselereignisse), Narrative-Übung „Innere Stimme“ zur Unterscheidung eigener vs. fremdbestimmter Anteile, Vision Board, kleine Sozialexperimente (Kursbesuch, Ehrenamt). Verlauf/Ergebnis (8 Sitzungen): Leila entwickelte ein klares Werte-Set (Unabhängigkeit, Kreativität, Nähe), meldete sich zu einem Malkurs an und knüpfte neue Kontakte; berichtete mehr Selbstwirksamkeit und weniger Orientierungslosigkeit. Praktischer Transfer: Monatliche „Vision-Check“-Termine mit Coach für Follow-up.
Fallbeispiel 3 — Klara, 28: Ausgangssituation: beruflicher Druck, permanente Übernahme fremder Aufgaben, Unfähigkeit „Nein“ zu sagen, innere Gereiztheit. Auftrag: Grenzen setzen, Kommunikationskompetenz, Körperwahrnehmung bei Stress. Vorgehen: Rolle‑Play-Sessions für klare, wertschätzende Ablehnungssätze, Atem- und Kurzmeditationen vor Meetings, Werte-Ranking zur Priorisierung von Aufgaben, Hausaufgabe: „Boundary-Experiment“ (ein Nein pro Woche bewusst üben und dokumentieren). Verlauf/Ergebnis (6 Sitzungen): Klara setzte in vier konkreten Situationen Grenzen, reduzierte Überstunden um 30 %, berichtete von weniger Groll und mehr Klarheit in der Aufgabenverteilung; Führungskraft nahm positive Veränderung wahr.
Fallbeispiel 4 — Maja, 50: Ausgangssituation: Wunsch nach beruflicher Neuorientierung nach langjähriger Festanstellung, Angst vor Neuanfang, Unsicherheit bei konkreten Schritten. Auftrag: Konkretisierung einer realistischen Transition in die Selbstständigkeit. Vorgehen: Skills-Inventar, SWOT-Analyse, Erstellung eines 90-Tage-Pilotplans (Angebotsentwicklung, Testkunden, Preisstruktur), Stärkung der Ressourcensicht durch Mentoring-Kontakte, Stressmanagement-Tools für unsichere Phasen. Verlauf/Ergebnis (12 Sitzungen + 3-Monats-Follow-up): Maja startete ein Pilotangebot, gewann erste zahlende Kundinnen, etablierte feste Wochenarbeitszeiten und Selbstfürsorge-Rituale; berichtete über deutlich geringere Entscheidungsangst und mehr Tagesstruktur.
Fallbeispiel 5 — Gruppenerfahrung (8 Teilnehmerinnen, Wochenend-Retreat): Ausgangssituation: gemeinsame Themen: Rollenstress, Einsamkeitsgefühle, Wunsch nach Austausch. Vorgehen: Kombination aus Wertearbeit (Werte-Ranking, Lebensrad), Peer-Coaching-Übungen, kollektive Achtsamkeitssequenzen und konkrete Transferaufgaben (Accountability-Paare). Verlauf/Ergebnis: Gruppenmitglieder gaben vermehrt Rückhalt, drei Peer-Paare blieben nach dem Retreat in Kontakt, mehrere Teilnehmerinnen setzten innerhalb eines Monats je zwei persönliche Ziele um (z. B. neue Routine, Gespräch mit Partner/in). Positive Nebeneffekte: Erhöhtes Zugehörigkeitsgefühl und konkrete Netzwerkmomente.
Konkrete Übungen, die sich in den Beispielen bewährt haben, und typische erzielte Veränderungen: Werte‑Ranking und Lebensrad → klare Prioritäten und Reduktion von Rollenkonflikten; Biographiearbeit/Brief an das zukünftige Ich → gestärkte Identität und Orientierung; Boundary‑Experimente + Kommunikations‑Rollenspiele → mehr erfolgreiche Abgrenzungen, weniger Überforderung; tägliche 5‑Minuten‑Achtsamkeit und Atemübungen → schnell spürbare Reduktion von Anspannung; Pilotprojekte/kleine Experimente → realistische Schritte in Richtung Neuorientierung. Diese anonymisierten Kurzporträts zeigen: sichtbare kleine Verhaltensänderungen (konkrete Grenzen, Anmeldungen zu Kursen, Pilotangebote) verbinden sich mit subjektivem Zugewinn an Selbstwirksamkeit, Klarheit und Wohlbefinden.
Integration in den Alltag und Nachhaltigkeit
Nach dem Coaching beginnt die eigentliche Arbeit: das Neu-Gewohnheiten-Leben. Damit Veränderung nachhaltig wird, braucht es konkrete Routinen, wiederkehrende Erinnerungen und eine einfache Struktur, die sich in den Alltag einfügt. Kleine, realistische Schritte wirken längerfristig stärker als große, selten eingehaltene Vorsätze. Ziel ist eine Identitätsverschiebung („Ich bin jemand, der auf sich achtet“) statt nur das Erledigen einzelner Aufgaben.
Praktische Rituale und Tagesstruktur: Führen Sie kurze, fix verankerte Rituale ein — z. B. 3 Minuten Atem- oder Körperwahrnehmung direkt nach dem Aufstehen, ein 5‑Minuten-Reflexionsritual am Abend, oder ein Wochencheck am Sonntagabend zur Planung und Priorisierung. Verknüpfen Sie neue Gewohnheiten mit bestehenden Abläufen (Habit‑Stacking): »Nach dem Zähneputzen mache ich 2 tiefe Bauchatemzüge« oder »Beim ersten Kaffee des Tages schreibe ich drei Dinge auf, für die ich dankbar bin.«
Checklisten und Tools: Legen Sie einfache Checklisten und Reminder an (Kalendereinträge, Smartphone‑Erinnerungen, Haftnotizen). Nutzen Sie Habit‑Tracker oder Apps zur Gewohnheitsverfolgung, ein kurzes tägliches Tagebuch (3–5 Sätze) und eine Wochenübersicht für Energie, Stimmung und Prioritäten. Ein Monats‑Werte‑Check hilft, Ausrichtung zu prüfen: Welche Entscheidungen waren im Einklang mit meinen Werten? Wo habe ich nachjustiert?
Selbstcoaching-Techniken für den Alltag: Arbeiten Sie mit kurzen, jederzeit anwendbaren Methoden — Skalierungsfragen („Wie energievoll bin ich heute 1–10?“), STOP‑Methode (Stop, Take a breath, Observe, Proceed), Mini‑Achtsamkeitsübungen, kurze Körperchecks. Entwickeln Sie eine persönlich formulierte „Rückfall- oder Notfallkarte“: konkrete Schritte bei Überforderung (z. B. Pause anfragen, 5‑Minuten‑Atemübung, vertraute Person anrufen).
Integration in Beziehungen und Beruf: Kommunizieren Sie klare, einfache Grenzen nach außen (z. B. feste Feierabendzeiten, zwei „Nein“-Sätze als Vorlage). Holen Sie Unterstützung: eine Accountability‑Person oder kleine Peer‑Gruppe kann helfen, neue Routinen zu stabilisieren. Vereinbaren Sie monatliche kurzen Austausch oder Check‑ins mit einer Vertrauensperson.
Booster, Follow‑ups und Nachhaltigkeit: Planen Sie Nachsorge‑Termine (z. B. nach 1, 3 und 6 Monaten) oder Booster‑Sessions, wenn Motivation nachlässt. Setzen Sie sich halbjährliche Review‑Termine zur Überprüfung von Zielen, Werten und Ressourcen. Kleinere Auffrischungen verhindern Rückfälle und ermöglichen Anpassungen an Lebensveränderungen.
Umgang mit Rückschlägen: Rückschläge sind normal und informationsreich. Statt Schuldgefühlen hilft eine neugierige Haltung: Was hat funktioniert? Was hat die Überforderung ausgelöst? Passen Sie Ziele an, reduzieren Sie Umfang oder ändern Sie den Kontext. Eine „Wiedereinstiegs‑Ritual“ (z. B. kurze Atemübung + 1 realistische Tagesaufgabe) erleichtert das Weitermachen.
Langfristige Verankerung: Fördern Sie eine identity‑basierte Veränderung durch regelmäßige Wiederholung und positive Verstärkung (Feiern kleiner Erfolge, sichtbare Erfolgserinnerungen). Bauen Sie ein persönliches Ressourcennetzwerk auf (Freundinnen, Mentorinnen, lokale Gruppen, Online‑Communities) und nutzen Sie externe Strukturen (Kurse, Workshops, Retreats), um Motivation und Lernen zu erneuern.
Kleine praktische Checkliste zum Start
- Morgenritual (1–5 Min.): Körperwahrnehmung/Breathing.
- Tagespriorität: 1–3 erreichbare Ziele.
- Mini‑Pausen: 2–3 kurze Achtsamkeits‑ oder Dehnpausen.
- Abendcheck (5 Min.): Was lief gut? Was brauche ich morgen?
- Wochenreview: Energie, Grenzen, Werte‑Abgleich.
- Monatlicher Werte‑Check und Anpassung der Ziele.
- Notfallplan für Überforderung + Kontaktperson.
Mit diesen einfachen Strukturen lässt sich das im Coaching Erarbeitete systematisch in den Alltag integrieren und langfristig erhalten — Schritt für Schritt, mit Nachsicht gegenüber Rückschritten und klaren Instrumenten zur Selbststeuerung.
Schluss / Handlungsaufforderung
Wenn Sie bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen, wählen Sie eine konkrete Handlung — kleine Schritte führen zu nachhaltiger Veränderung. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch (ca. 30–45 Min.), in dem wir Ihren Anlass, Ihre Erwartungen und mögliche Ziele klären und ein passendes Format (Einzelcoaching, Paket, Gruppe, Workshop oder Retreat) besprechen. In diesem Gespräch klären wir auch Dauer, Frequenz und Rahmenbedingungen (Kosten, Schweigepflicht, DSGVO-Hinweise). Alternativ können Sie zunächst eine Mini-Übung ausprobieren, um wieder bei sich anzukommen:
- Mini-Übung (10 Minuten): Setzen Sie sich ruhig hin. 1) Drei Minuten Atembeobachtung: atmen Sie langsam und zählen Sie ruhig Ihre Atemzüge. 2) Werte-Impuls: notieren Sie spontan drei Werte, die Ihnen im Moment wichtig sind. 3) Kleine Handlung: überlegen Sie eine konkrete, realistische nächste Handlung für diese Woche (z. B. eine Grenze setzen, ein Gespräch ansetzen, 15 Minuten für sich reservieren) und schreiben Sie sie auf.
Zur Vorbereitung auf das Erstgespräch können Sie kurz notieren: aktuelle Herausforderungen, gewünschte Veränderungen, verfügbare Zeiten und Erwartungen an das Coaching. Wenn Sie möchten, biete ich Schnuppertermine, 8–12-Sitzungs-Pakete, Booster-Sessions und Folgechecks an — wir wählen gemeinsam das passende Format. Melden Sie sich gerne für ein Erstgespräch oder senden Sie eine kurze Anfrage, dann klären wir die nächsten Schritte und starten mit einem für Sie passenden, konkreten Plan. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen — ich begleite Sie zurück zu sich.